1. Drukarnia Café
ul. Mariacka 36, Gdańsk
10-22h
Am Rande der Gassen verkaufen Händler Bernstein und Handgemachtes in Glasvitrinen und auf Holztischen ausgestellt. Treppen aus Steinen, dessen Alter man an den ausgetretenen Stellen ansieht, führen in den von außen mit Stuck verzierten Altbau, von dem immer wieder der Geruch von frischem Kaffee auf die Straße weht. Die Ulica Mariacka ist einer der ältesten Gassen von Danzig, die nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde und die in der größten, aus Ziegelstein erbauten Kirchen Europas mündet.
Eine dieser Treppen führt zu Holztischen mit hohen Wänden, das Obergeschoß mit breiten Fensterbänke versehen, an denen man entspannt an seinem Kaffee nippen kann, an denen gelesen, gegessen wird, Freunde sich für ein Getränk zusammensetzten. Auch wer noch schnell etwas erledigen muss, findet hier einen geeigneten Platz. Obwohl es in dem Café Wlan gibt, sind die Tische nicht mit Laptops zugestellt, die historische Atmosphäre, welche die Straße umgibt, bleibt erhalten. Wer draußen die ersten Sonnenstrahlen genießen möchte, kann dies auf der Terrasse tun, mit Blick auf die vorbei schlendernden Menschen. Hier findet ihr jeden Tag eine andere Kaffeesorte. Wer den Kaffee des Tages bestellt, wird mit immer wieder neuen Aromen belohnt. Flat White und Capuccino können hier mit Erbsenmilch bestellt werden.
2. Nie Czapla Coffee Roasters
Wajdeloty 3A, 80-437 Gdańsk
Mo: 13.00 – 19.30h, Di, Mi, Fr,Sa: 10.00 – 19.30h, Do: 12.00 – 19.30h, So: 11.00 – 18.00h
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Byle do poniedziałku … albo wtorku 🔥#nieczaplacoffeeroasters #nieczapla #specialitycoffee
Während eines Spaziergangs durch Wrzeszcz traf ich auf die Nie Cazapla Coffee Roasters, die ihre Rösterei an einem von Altbauten umgebenen Kreisverkehr haben. Als wir den Laden betraten, stapelten sich Säcke voller frisch eingetroffener Kaffeebohnen und abgepackte, frisch geröstete Bohnen in braunen Tüten. Eine Couch und zwei Sessel laden zum Sitzen ein, der Blick aus dem Fenster führt auf den bewachsenen Kreisverkehr und die Straßen von Wrzeszcz.
Ansonsten war der Laden leer. Als wir uns irritiert umsehen, trat hinter uns zur Tür einer der Besitzer herein und fragte auch gleich, was wir trinken wollen. Milch jedoch – stellt er klar, gäbe es hier keine. „Das hat man sich früher so ausgedacht, weil der Kaffee bitter und schlecht war. Da hat man einfach Milch und Zucker zugegeben, damit der schmeckt.“ Kaffee gibt es hier also nur schwarz.
Allerdings sollte auch hier für Cappuccino und Flat-White-Trinker etwas dabei sein. Denn der Kaffee, zubereitet mit alternativen Brewing-Methoden, hebt die Aromen der Bohnen besonders hervor. Hier wird der Kaffee mit mit einer Chemex, dem AeroPress Filter, dem Hario V60 Filter oder eben mit dem klassischen Siebträger zubereitet. Der Barista erklärte auch gleich, wie viel Gramm, Grad und Zeit für welche Kaffeebrüh-Methode benötigt wird – und: wie die Idee zur Rösterei überhaupt entstanden ist. Nachdem er nämlich zwölf Jahre lang in einem medizinischen Labor mit älteren Frauen arbeitete, die jeden Tag lustlos auf der Arbeit erschienen, beschloss er, dass jetzt Schluss sein müsse. Er begann sich zunehmend in den Pausen der Zubereitung seines Kaffees zu widmen und diesen den Frauen um sich herum zu servieren. Daraus entstand irgendwann die Motivation: „Dann halt Kaffee.“ Nun gibt es Nie Chazpla bereits seit einem Jahr. Es ist weniger Café, als ein sehr angenehmer Ort an dem man neue Sorten probieren kann, um sie für Zuhause zu kaufen.
3. Mitte – Chleb i Kawa
Rzeźnickiej 47b
Mo-Fr: 7.00 – 16.00h
Während die Danziger Altstadt prachtvoll scheint, muss man nur die Straße überqueren, um vernachlässigte, dafür aber umso schönere Altbauten zu sehen. Die „untere Stadt“, wie Dolne Miasto übersetzt werden kann, wurde in der Nachkriegszeit vernachlässigt –und wird heute im Rahmen eines Programms der Stadt wiederbelebt. Hier enstehen, Neubauten, der Modekonzern LPP hat hier ein altes Gebäude renoviert und restauriert und zu ihrem Headquarter gemacht. Wer diesen Teil der Stadt entdecken möchte, beginnt am besten morgens – mit einem Kaffee zu frisch belegten Bagels und ‚Kanapki,‘ belegten Brötchen also. Allein ein weißes Schild verrät das kleine Café ‚Mitte – Chleb i Kawa‘ (Brot und Kaffee) an der sonst trostlos, grauen Hauswand. Wer den Raum betritt wird allerdings von angenehmer Hintergrundmusik und dem Duft nach frisch gemahlenem Kaffee überrascht. Diesen könnt ihr nicht nur vor Ort oder zum Mitnehmen genießen, sondern euch auch gleich ein Päckchen für den Kaffee zuHause mitnehmen.
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4. Lang Fuhr
Aldony 6, 80-442 Gdańsk
Mo-So: 11h – Ende
„Willst du auch einen Hario Drip? Ich mache gerade sowieso einen,“ werde ich begrüßt, noch bevor die Tür, zu der ich soeben hereingekommen bin, zugeht. Wer in Wrzeszcz unterwegs ist, und das solltet ihr unbedingt sein, wenn ihr in Danzig seid, empfehle ich nach dem bewachsenen Kreisverkehr am Ende der Straße mit dem Namen Wajdeloty, Ausschau halten. Hier liegt nicht nur die Kaffeerösterei Nie Czapla, von der ich weiter oben schon schrieb, sondern schräg gegenüber auch das Café Kurhaus, das seinen Namen wohl noch aus deutscher Zeit trägt. Die breiten Stufen vor dem Lokal laden, besonders im Sommer, zum Verweilen ein – mittags mit frischem Kaffee, abends mit Bier oder einem Drink. Drinnen gibt es alles, was Kaffeeliebhaber begehren: die verschiedensten Brewing-Methoden, frisch gerösteter Kaffee (von Nie Czapla), serviert in Glaskrügen, Tassen und Bechern, wegen derer allein man doch schon länger bleiben mag. Die Liebe zum Detail findet man im Interior, dem roten Fußboden, den Holztischen und Stühlen, den zahlreichen Pflanzen und Büchern, die sich auf der Fensterbank stapeln, der Holztheke, an der man bestellt. Der Blick auf die Straßen, auf die Altbauten von Wrzeszcz, vervollständigen die Atmosphäre.
Als das Café während der Corona-Krise die Türen schloss, brach es uns bei Gentle doch wirklich das Herz. Doch die guten Nachrichten kamen nur wenige Monate später: Kurhaus wurde zu Lang.Fuhr und ist nun nicht nur Café, sondern ein “Club Café“, das immer noch blumenbestreute Köstlichkeiten serviert und immer noch guten Kaffee – aber eben abends auch offen ist für Drinks und allem was dazu gehört.
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Niezastąpiona @ola_fronc zaczyna pracę nad nowym obrazem dla nas 🙂
5. Składak
ul. Karola Szymanowskiego 18, Gdańsk
Mo-Do, So: 7:30 – 22h, Fr, Sa: 7:30 – 00h
Morgens Kaffee, Abends Wein. Auf der linken Seite Café, auf der rechten Fahrradladen und Reperatur-Service. Składak bedeutet übersetzt so viel wie „Zusammengefaltet“ und meint damit das Fahrrad, das man früher durch einfaches Abschrauben des Rahmens zusammenfalten konnte und praktisch, unter dem Arm geklemmt, mit sich herumtragen konnte. Ein System das kommerziell nicht wirklich erfolgreich wurde. Ganz im Gegenteil zu den zweigeteilten Konzept des Cafés, das einen ungefähr zwanzigminütigen Spaziergang von den bereits beschrieben Cafés in Wrzeszcz entfernt liegt. Składak liegt einer ruhigen Straße, auf der sich links die Neubauten drängen, während auf der Rechten alte Ein-Familienhäuser den Kontrast bilden. Drinnen wird der Raum von Lucht durchflutet. Große Fenster, Holztische und Pflanzen laden zum Arbeiten, Zusammenkommen – und natürlich zum Kaffee trinken ein. Auf einem kleinen Regal gibt es außerdem eine Wahl an gerösteten Kaffeebohnen und Filtern sowie Drips von Hario zu kaufen. Ein Ort für den sich der Spaziergang lohnt.
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6. Przelewki
ul. Cystersów 12, 80-330 Gdańsk
Mo: geschlossen, Di-Fr: 10-18h, Sa-So: 10-18:30h
Das Café im industriellen Stil, mit großen Pflanzen, der alten Holzwand im Café, den blauen Stühlen und den Tischen, die sich an den Wänden entlang nach oben ziehen, ist nicht nur wegen dem Interieur (entworfen von Blanka Byrwa) ein besonderer Ort. Denn Przelewki liegt in einen der ältesten Vierteln der Stadt, Oliwa. Nur wenige Minuten entfernt von dem Park Oliwski, dessen botanischen Garten und Wege ihr entlang spazieren solltet, liegt das Café im unteren Geschoss einer Altbauwohnung. Bereits von außen sieht man das Schild, das einem sofort verrät, worum es in den vier Wänden gehen soll: „Tu jest kawa“ bedeutet nämlich: „Hier gibt es Kaffee“. Und das in Form eines kurz gehaltenen Menüs. Entscheiden kann man sich hier zwischen verschiedenen Größen und Black, White und Herbata, Tee also. Gefragt wird man von dem Barista und Besitzer des Cafés, Sławek Jakubczyk, dann doch, wie der Kaffee werden soll und je nach Antwort bekommt man dann einen leckeren Cappuccino oder eben Flat White zubereitet – und das auch mit pflanzlichen Alternativen. Die Partnerin von Jakubczyk ist für die Kuchen, Kekse und Köstlichkeiten im Café zuständig, die man gleich dazu bestellen sollte. Frisch gerösteten Przelewki-Kaffee gibt es hier übrigens auch zu kaufen. Ein Ort mit so angenehmer Atmosphäre, einem netten Barista, einer wunderbaren Umgebung, den man nur wärmstens empfehlen mag.